Dave Schoepke – Sun Will Follow

(English version)

Dave Schoepke - Sun Will Follow (Cover)

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In Dresden gibt’s die LP bei Grooveamt Records auf der Rothenburger Str. 24.

Dave Schoepke – Schlagzeug, Synths, Aufnahme, Mix und Produktion
Aufgenommen im Go Play With Traffic Studio, Hartland Wisconsin
Marco Sebastian Christ – Mix für Hopefuel, Premastering
Chris Muth – Vinyl- und Digitalmastering

Deborah Sheedy – Bildgestaltung
Al Luening – Layout

Sun Will Follow by Dave Schoepke ist lizensiert unter CC BY-NC-SA 4.0

 
Rezensionen:

Breaking And Entering Milwaukee, 11.03.2024:
“… “Sun Will Follow” is an ensnaring, inventive experiment within the parameters of percussion composition.”

 
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Dave Schoepke ist schon seit geraumer Zeit Weggefährte von djummi. Ungefähr vor 5 Jahren lernten wir uns kennen. Dave schrieb damals djummmi an und machte mich auf seine Musik aufmerksam, die ich gleich ganz besonders fand. Und so erschien in der Folgezeit zunächst die Single “Before Black and White” (2019) und dann die EP “Drowning In Snow” (2021). Sein Solowerk umfaßt zudem noch zwei weitere Alben, die Dave in Eigenregie veröffentlicht hat.

Über all diese Arbeiten führt der Weg nun hin zu “Sun Will Follow”, Daves drittem Soloalbum. Es ist die Entwicklungsgeschichte kompositionsorientierter Schlagwerkmusik vom ursprünglichen spielerischen Dogma “Drums Only” hin zum Spannungsfeld Synthesizer vs. Schlagzeug. Hat Dave bei seinen früheren Arbeiten zunächst ausschließlich Drumset und Percussion verwendet und hier die klanglichen Möglichkeiten weithin ausgelotet, kommen bei den Stücken auf “Sun Will Follow” auch Synthesizer zum Einsatz. Seine erzählerischen Mittel sind dadurch reicher geworden und die “Geschichten” konnten durch diese neue Dimension weiter an Tiefe gewinnen.

Ja, “Geschichten”. Ich empfinde Daves Stücke als erzählerisch. Die Art, wie sie sich in ihrem Verlauf entwickeln, erinnert mich an den Erzählfluß von Kurzprosa. Wie zum Beispiel beim Stück ” Buried Secrets” erzählt Dave mit seinem Schlagzeugspiel. Er wiederholt nicht etwa gleichbleibende Loops, sondern sein Spiel verändert sich stetig leicht, Schläge variieren, ein Rhythmus verdichtet sich oder löst sich auf. Bei “We are the loop” gelingt ihm das Erzählen durch das Spiel mit gleichzeitigen unterschiedlichen Tempi und dem Verknoten von Sequenzen, die er gegeneinander verschiebt, um am Ende mit einem sich herauskristallisierenden Beat die ersehnte Auflösung herbeizuführen. Dave bewegt sich bei all dem immer in einem kompositiorischen Rahmen. Jeder Schlag hat seinen Platz und seine Bedeutung. Wie die wohlüberlegten Worte in einem Text. Das ist das Gegenteil von Improvisation. Die mal ambienten oder auch sequenzierten Sounds der Synthesizer bilden eine zweite gleichberechtigte Erzählebene, die sich wunderbar mit der des Schlagwerks verbindet. Mal umspielen und begleiten sie sich, dann wieder laufen sie einander entgegen.

Doch wovon “erzählen” die Stücke tatsächlich? Das muss wohl jeder für sich herausfinden und auf die eigenen Bilder schauen, die sich beim Hören vor dem inneren Auge eröffnen. Mich persönlich versetzt die Musik in die Kulissen dystopischer Sience Fiction Filme wie Bladerunner und Omega Mann oder aber verursacht das Gefühl, das mich beim Schauen einer Twin Peaks Folge beschleicht. Die Stücke haben allesamt etwas düsteres, rätselhaftes, teils bedrückendes. Es klingt nach spannenden Ungewissheiten, offenen Enden und nach im Zwielicht Verborgenem. Doch glücklicherweise handelt es sich hier umd Dystopie mit Happy End, wie es zwischendurch auch schon der Titel “Hope Fuel” vermuten läßt, denn: “Sun Will Follow”. Am Ende scheint die Sonne und alles leuchtet wieder in pastellenen Farben, so wie der Baum erstrahlt auf dem Cover des Albums. Das stammt übrigens aus der Feder der Künstlerin Deborah Sheedy, die auch schon für die US-amerikanische Band TOOL Albumcover gestaltet hat.

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