Spotify | Apple Music | Bandcamp| Buy CD | mehr
Gäste:
Lars Friedrich – Schlagzeug (5)
Lex Henrikson – Schlagzeug (1, 2, 8, 10)
Tomas Kreibich-Nawka – Keyboards (1, 2, 10)
Text/Musik/Produktion/Mix: Milan Greulich
Mastering: M. S. Christ
Gestaltung: Milan Greulich
Wann hat man genug gesehen, gehört, gefühlt und missverstanden, um ein aphoristischer Songwriter zu werden? So mit Mitte, Ende 40? Milan Greulich alias rokotak scheint spätestens jetzt mit seinem zweiten Album so weit zu sein.
In den zwölf Liedern auf “Punkt und Komma” steckt allerhand Zitierfertiges: “Ich schimpfe nicht mehr auf das Universum/Denn das schlägt ja, wie man weiß, auch gern zurück”, singt der Indieliedermacher aus der Oberlausitz und sucht sich prompt greifbarere Schuldige: “Ich kenne Menschen, deshalb mag ich lieber Pflanzen/Am liebsten Bäume, die sind nicht so primitiv”. Und er weiß ja mittlerweile auch: “Zeit ist Geld, aber nicht andersrum”.
Solche Lebensweisheiten kleidet rokotak in ein warmes Klanggewand mit Americanagitarren und schwebenden E-Pianos. Das Schlagzeug im Alt-Country-Walzer “Deine Schönheit” erinnert an Dylans Album “Desire”, anderswo sind dagegen Schenkelklopfer, Zungenschnalzer und das Geräusch von Kaktusstacheln die rhythmische Basis. “Es hat keinen Refrain, und wer braucht schon Gitarrensoli”, singt Milan Greulich in und über “Ein kleines Lied”. Doch diese Wundertüte von Album hat trotzdem beides zu bieten.