Spotify | Apple Music | Bandcamp| Buy CD | mehr
Gäste:
Alexander Schmidt – Schlagzeug und Percussion (1, 2, 4, 8, 10)
Sebastian Lebelt-Förster – Akustikgitarre (5)
Musik/Produktion/Mix: Milan Greulich
Mastering: M. S. Christ
Gestaltung: Milan Greulich / Marion Waldhauer
Gewidmet dem Gedenken an Tom “Yossarian” Butlin.
Wie klingt deutschsprachige Kleinstadt-Americana? Und wie klingt die, wenn der Singer-Songwriter in seinen prägenden Jahren neben Dylan, Petty, J. J. Cale und Beck auch Depeche Mode und den Wu-Tang Clan verinnerlicht hat?
Wenn Milan Greulich mit 46 als rokotak sein erstes Soloalbum veröffentlicht, steckt da schon ein halbes Musikerleben drin. So kann er der Hörerschaft und sich selbst gut gemeinte Ratschläge geben wie im Stück Geh raus: “Sei nie klarer im Kopf als wirklich nötig/Sei nie wichtiger, als du gern wärst”. Auch der Titel des Albums ist ein solcher Rat aus genanntem Lied. Hier und da schwingt in den Texten auf Riech an Blumen (Und merk dir ihre Namen) auch eine Spur Bitterkeit und Resignation mit, aber ohne den formelhaften Weltschmerz manch jüngerer Kolleginnen und Kollegen: “Hörst du das Ächzen aus der Küche, Marie? Das sind die sterbenden Träume.” Doch neben den aphoristischen Momenten ist da auch reichlich Platz für höheren Blödsinn und Freude am Reimen, wie in Ich bin jetzt raus. Dessen Rap-Strophen münden dann wiederum in fuzzige Gitarrensoli.
Die Leidenschaft für Gitarren zieht sich durchs ganze Album, ein gutes Dutzend verschiedener Modelle ist zu hören. Da sind klagende Slide-Gitarren, der schwebende Ton einer 12-saitigen Rickenbacker und ein sich überschlagendes Bandecho. All diese Klänge sind aber nie Selbstzweck. Schließlich entstünden rokotak-Songs, sagt Milan Greulich, in aller Regel aus ein paar ersten Textzeilen: So was wie “Ich will Sätze schreiben, die sich andere tätowieren lassen.” Klingt nach einem Plan.