Photo: Benjamin Thomas
NAD LABEM, tschechisch für „an der Elbe“. So lautet der Namenszusatz einiger Städte, die auf tschechischer Seite an eben diesem Fluß gelegen sind. Für das Trio um den Dresdner Musiker David Friedemann benennt NAD LABEM alleinstehend einen Ort. Denjenigen, an dem seine Musik entstehen konnte, vielleicht sogar musste. Sie ist eng verwoben mit seiner Person, ihrer (Entstehungs-)Zeit und den (Entstehungs-)Orten. NAD LABEM: Ein Schicksalsort im besten Sinne, dessen Vibe alles Handeln, Gestalten und Verwerfen, einem Grundton gleich fortwährend durchklingt und schlußendlich der Musik ihre eigentümliche Stimmung verleiht.
Und eigen ist sie in der Tat: Das Vokabular von Indietronica und Elektropop ist nur der Ausgangspunkt für einen Sound, der ohne Bezüge auszukommen scheint, als wäre er in einem Tal von Ahnunglosen entstanden. Sperrig groovende Beats, wohldosierte Synthesizerklänge und klare direkte Gesänge sind die vorherrschenden Elemente der Musik. Die bildreichen aber stets verschlüsselten deutschen Texte kontrastieren auf spannende Weise mit dieser Klarheit.
Mit der Arbeit am Album „IN RUHE AUSRASTEN“ ist aus dem anfänglichen sehr persönlichen Soloprojekt David Friedemanns, bekannt auch als Schlagzeuger der Dresdner Bands, Planet9, ne:o und menkenkes, ein Trio gewachsen. Zusammen mit den befreundeten Musiker*innen Friederike Pilz und Marco Sebastian Christ (ne:o, Shortcuts, The Cream Canteens) wurde 2021/22 gemeinsam an der Ausgestaltung der Songideen gearbeitet.
Momentan versteht sich nad labem als reines Studioprojekt. Ob es auch eine Live-Umsetzung geben kann, wird sich zeigen und bleibt zu hoffen.
Text/Musik/Gesang: David Friedemann
Gesang: Friederike Pilz
Produktion: Marco Sebastian Christ
Veröffentlichungen:
nad labem – IN RUHE AUSRASTEN (2022)
Links:
Bandcamp
